St. Urbanus für...

Kirchen unserer Pfarrei:
Herz Jesu

In der Serie “Kirchen unserer Pfarrei” stellen wir im März die Kirche Herz Jesu in Resse vor.

Bereits ab 1841 wohnte ein Priester der Mutterkirche St. Urbanus im Schulhaus in Resse. Als Schulvikar übernahm er auch allgemein Seelsorgeaufgaben vor Ort. Gottesdienste im Schulgebäude gab es an den Werktagen, am Sonntag mussten die Resser weiterhin nach St. Urbanus in Buer. Am 20. August 1880 wird schließlich in Resse eine Kapelle konsekriert, die das Patrozinium “Sancti Petri et Sanctae Luciae” erhält.

Die weitere Entwicklung ist vom Bergbau geprägt: 1895 wird die Schachtanlage “Ewald” abgeteuft, die Katholikenzahl wächst von 710 im Jahr 1890 auf 2102 im Jahr 1899. Um der Anzahl der Katholiken gerecht zu werden, wird die bestehende Kapelle um 10 Meter verlängert. Am 1. Oktober 1901 beginnen schließlich die Bauarbeiten für eine neue Kirche für Resse, die am 25. Oktober 1903 vom Münsteraner Bischof Hermann Dingelstad geweiht wird. Der Kohleabbau, ein Unwetter im November 1940 und nicht zuletzt ein Luftmineneinschlag am 5. Oktober 1944 richten große Zerstörungen an der Kirche an, die nur notdürftig repariert werden und schließlich dazu führen, dass die Kirche 1953 geschlossen und abgerissen wird.

Nun kommen frühere Überlegungen wieder zum Zuge: Um der Bergschädengefahr vorzubeugen, sollen zwei kleinere Kirchen an günstigeren Plätzen gebaut werden. Eine davon ist die jetzige Herz-Jesu-Kirche, die andere ist die inzwischen abgerissene St.-Hedwig-Kirche. Der Grundstein für die neue Herz-Jesu-Kirche wird am 26. Juni 1954 gelegt. Die Baulpläne erstellt der Arhitekt Walter Kremer aus Duisburg; den Bau selbst errichtet die in der Gemeinde ansässige Firma Schlüter. Nach einer Bauzeit von wenig mehr als einem Jahr, am 10. Juli 1955, konsekriert Weihbischof Heinrich Baken aus Münster die neue Herz-Jesu-Kirche.

Der ansprechencde Backsteinbau mit seinem niedrigen, dadurch aber umso kräftiger wirkenden Turm, zeigt zwar die überlieferte West-Ost-Ausrichtung, doch hat der Altarraum überaraschenderweise seinen Platz im Westteil, nämlich im Untergeschoss des Turmes, gefunden. Das Langhaus ist dreischiffig mit fünf Jochen und relativ schmalen Seitenschiffen. In den Jochen sitzen die Fenster, wöhrend ein Triumphbogen, in dem das Triumphkreuz hängt, den Chorraum vom Hauptschiff scheidet. Letzteres ist durch eine flache Holzdecke geschlossen. Die Sakristei liegt an der Südwestecke, eine Kapelle an der Südostecke des Langhauses. In dem Sepulcrum des Hochaltars sind Reliquien der heiligen Martyrer Maxima und Jucunda beigesetzt.

 

Text in Anlehnung an:
Brock, R. (1986): Kirchen gaben der Stadt den Namen. Verlag Ferdinand Kamp

Panoramaaufnahme (April 2020)

Mit dem Votum im Rahmen des Pfarreientwicklungsprozesses im Jahr 2018 hat sich die Pfarrei auf den Weg gemacht, die Pastoral für die Zukunft aufzustellen. In diesem pastoralen Netzwerk ist die Kirche Herz Jesu als Ort für die Familienpastoral unserer Pfarrei ein wichtiger Knotenpunkt.