St. Urbanus für...

Sonntagsimpuls – 2. Sonntag nach Weihnachten | 03.01.2021

Impuls zum Zweiten Sonntag nach Weihnachten von Propst Markus Pottbäcker.

Schrifttexte

Impuls

Liebe Schwestern und Brüder,

ein nicht sehr einladender Text zu Beginn eines ja auch nicht sehr einladenden Jahres, was zumindest die Corona-Pandemie anbetrifft. Der Jahreswechsel hat da nicht einen kompletten Umschwung gebracht.

Und nun dieser Text aus dem ersten Kapitel des Johannesevangeliums.

Anders als die Texte bei Lukas an Weihnachten werden wir nicht mit nachvollziehbaren und leicht eingängigen Bildern beschenkt, sondern mit einer sehr abstrakten, ja philosophischen Form des Ausdrucks. Es ist der sich im ganzen Evangelium des Johannes durchziehende Stil.

Das kann leicht abschrecken! Und doch lohnt es sich, diesen Worten etwas nachzugehen und sie wirken zu lassen, denn in seinen Worten steckt ein geistliches Leben an Überlegungen und Gedanken zu dem, was er erlebt und erfahren hat.

Mit den ersten beiden Worten knüpft Johannes sehr bewusst an die beiden ersten Worte der gesamten Heiligen Schrift an, als im Buch Genesis die Schöpfung von Welt und Mensch beschrieben wird. Für ihn ist es derselbe Anfang; nur beginnt das, was er das „Wort“ nennt hier nicht, sondern es war schon. Es war schon, vor dem Anfang?

Was Johannes hier in menschlichen Worten beschreiben will ist eigentlich unbeschreiblich, nämlich die Ewigkeit Gottes. Wir Menschen stoßen dabei immer an Grenzen; wie sollen wir etwas beschreiben, was wir nicht kennen, sondern bestenfalls erahnen? Johannes bedient sich hier ja auch nur der menschlichen Sprache, aber zumindest hat er Jesus ja hautnah und intensiv erlebt und er weiß, was dieser Jesus für ihn und sein Leben bedeutet hat und weiterhin bedeutet, denn in IHM – in Jesus – ist diese Ewigkeit greifbar geworden.

Für ihn findet sich diese Greifbarkeit im Bild des Lichtes wieder. Passt das nicht auch gut zu uns am Anfang eines – nennen wir es mal – vernebelten Jahres?

Wie gut ist ein Licht, das Orientierung und Sicherheit gibt in Dunkelheit oder Nebel?

Ich wünsche Ihnen sehr die Zuversicht von Licht für das ganze Jahr, wie auch immer es sich gestaltet.

Ein gutes und gesegnetes Neues Jahr für Sie und Euch alle!

Propst Markus Pottbäcker