Projekt Familien-Kraftwerk gestartet
„Stärkung auf ganzer Linie“ – das ist das Ziel des gerade gestarteten Projekts „Familien-Kraftwerk“ unseres sozial-caritativen Zentrums 7 Werke. Das Beratungsangebot begleitet Familien mit Kindern auf ihrem Weg und bietet Unterstützung in zentralen Lebensbereichen.
Ziel des Programms ist eine ganzheitliche und rechtskreisübergreifende Begleitung von Familien mit Kindern in herausfordernden Situationen. Statt einzelne mögliche Problemfelder in den Blick zu nehmen, bieten die Mitarbeiterinnen des Familien-Kraftwerks eine umfassende Unterstützung in verschiedenen zentralen Lebensbereichen: Die Themen Bildung, Gesundheit, die Bewältigung des Lebensalltags und die Frage nach Beschäftigung stehen dabei im Fokus. Zentral ist das Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. „Die Familien sind Expert:innen für ihr eigenes Leben. Wir geben Impulse für Veränderungen, die den Familien dabei helfen, ihr Leben gut zu leben“, sagt Pastoralreferentin Laura Meemann, die das Projekt mit initiiert hat und begleitet. Die Teilnehmenden werden im Projekt anhand ihrer Ressourcen gesehen und ermutigt, sich mit dem, was sie können, selber einzubringen. So können sie Selbstwirksamkeit erfahren und mit ihren Expertisen wiederrum andere unterstützen.
Dabei ist das Projekt gut vernetzt, um ein möglichst umfassendes Hilfsangebot zu bieten. So begleitet das Team die Familien bei Bedarf auch im Kontakt mit weiteren Beratungsstellen. Zudem gibt es eine Steuerungsgruppe aus unterschiedlichen Akteur:innen innerhalb der Stadt, die anhand der Erkenntnisse innerhalb des Projekts prüft, wie auf kommunaler Ebene die Begleitung von Menschen in herausfordernden Situationen verbessert werden kann.
Genauso vielfältig wie die Aufgaben und Themenbereiche ist das Team des Familien-Kraftwerks. Neben Pastoralreferentin Laura Meemann und Verwaltungskraft Carmen Hendrysiak, die im Hintergrund die organisatorischen Fäden in der Hand hält, gehören drei Familien-Coaches zum Team.
Milia Jachimek ist 43 Jahre alt. Als Bildungsreferentin für außerschulische Bildung und Systemischer Coach mit dem Schwerpunkt Spiritualität hat sie bereits viele Erfahrungen gesammelt, die sie nun in das Projekt einbringen möchte. Für sie stehen die Themen Ganzheitlichkeit und die Vernetzung von Beratungsangeboten im Fokus.
Zeynep Arslan ist 48 Jahre alt und als gebürtige Hasselerin eine echte Expertin für den Stadtteil. Die gelernte Erzieherin und Systemische Familienberaterin möchte die Familien im Stadtteil erreichen und vor allem auch denen, die aus sprachlichen Gründen häufig von einer gesellschaftlichen Teilhabe ausgeschlossen sind, helfen.
Diplom-Biologin Elena Krause kam über ihr ehrenamtliches Engagement zur Familienberatung. Seit 12 Jahren arbeitet sie ehrenamtlich in der Wohnungslosenhilfe „Weißes Haus“ in Buer. „Ich habe mich schon immer für die Belange von Menschen interessiert“, sagt die 43-jährige, die eine Fortbildung zur Sozialraum-Managerin absolviert hat. In ihre Arbeit im Familien-Kraftwerk will sie vor allem auch ihre eigenen Erfahrungen mit herausfordernden Situationen einbringen.
Erste Familien werden bereits vom Team des Familien-Kraftwerks begleitet. Wer Unterstützung benötigt, kann ohne Voranmeldung nach 7 Werke (Kirche St. Michael an der Valentinstraße 40 in Hassel) vorbeikommen. Montags, dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 16 Uhr sind die Ansprechpartnerinnen des Teams vor Ort.
Jeden Freitag von 14 bis 16 Uhr gibt es das Angebot „FUNdament“. Familien mit Grundschulkindern können sich hier bei Waffeln und einem Getränk treffen, kennen lernen und Zeit miteinander verbringen. Sie finden Unterstützung zum Beispiel bei den Hausaufgaben und können sich von den Familiencoaches in deutscher, englischer, türkischer und polnischer Sprache beraten lassen.
Das Familien-Kraftwerk ist ein Projekt in Kooperation mit dem Jobcenter Gelsenkirchen, dem Stadtteilbüro Hassel – Westerholt – Bertlich, dem Familienzentrum St. Michael, der Caritas Gelsenkirchen und der Beratungsgesellschaft rebeq, einem Tochterunternehmen der AWO. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Akti(F) Plus – Aktiv für Familien und ihre Kinder“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und durch die Europäische Union über den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF Plus) sowie durch die Stadt Gelsenkirchen. (lk)