St. Urbanus für...

04.12. Heilige Barbara

Obwohl die geschichtlichen Quellen die Existenz der heiligen Barbara nicht sicher belegen können, gibt es viele Legenden über sie. Was über Barbara bekannt ist, entstammt ausnahmslos der Heiligenerzählung, der Legende. Aber auch Legenden enthalten „Wahrheiten“, die es zu entschlüsseln lohnt. Heilige sind für viele Christen große Vorbilder.

Barbara hat am Ende des 3. Jahrhunderts in Nikomedia gelebt. Die Stadt heißt heute Izmit und liegt in der Türkei. Den Berichten zufolge soll Barbara eine besonders kluge und schöne Frau gewesen sein. Ihr Vater war ein reicher und angesehener Kaufmann. Er liebte seine Tochter über alles, behütete und umsorgte sie und wollte sie von allem fernhalten, das ihr schaden könnte.

Wie Rapunzel eingesperrt

So versuchte er auch ihre Heirat zu verhindern, hielt alle Verehrer von ihr fern und ließ sie in einen gut ausgestatteten Turm einsperren. Auf diese Weise wollte er sicherstellen, dass Barbara sich ohne Ablenkung auf ihr Studium konzentrieren konnte.

Wie kam Barbara in den Turm? Ein Erklärvideo… (von “Kirche+Leben”).

In der Abgeschiedenheit von der Welt lernte Barbara das Christentum kennen und begeisterte sich sehr dafür. Als ihr Vater wieder einmal auf Reisen war, ließ sie sich gegen seinen ausdrücklichen Willen taufen. Als er nach seiner Rückkehr davon erfuhr, dass seine Tochter zum christlichen Glauben übergetreten war, war er sehr aufgebracht, zumal er sie mit einem sehr wohlhabenden Heiden verheiraten wollte. Der Vater bedrängte und drohte ihr so sehr, dass Barbara die Flucht ergriff.

Von Engeln behütet, vom Vater getötet

Die Legende berichtet, dass Gott selbst ihr dabei ein Versteck in einer Höhle verschaffte. Diese verschloss sich automatisch durch einen Felsen, wenn sie sie betrat. Die Legende berichtet weiter, dass ein Hirte ihren Aufenthaltsort verriet, wofür Gott ihn hart bestrafte. So konnte ihr Vater sie finden. Er sperrte Barbara ein und bemühte sich, sie von ihrem christlichen Glauben abzubringen. Als er dies alleine nicht schaffte, beauftrage er den Statthalter damit, der Barbara sogar foltern ließ. Barbara aber vertraute wie ein Fels auf Gott. Sie flehte ihn im Gebet an und über Nacht wurden ihre Wunden auf unerklärliche Weise geheilt. Das stärkte Barbaras Glauben, so dass es niemandem gelang, sie davon abzubringen.  Auf dem Weg zum Gefängnis blieb sie mit ihrem Gewand an einem Zweig hängen. Sie stellte den abgebrochenen Zweig in ein Gefäß mit Wasser. Er blühte an dem Tag auf, an dem sie durch das Schwert des eigenen Vaters für ihren Glauben starb.

Was hat es mit dem Kirchzweig und der Heiligen Barbara auf sich? Mal die Leute fragen… (Erzbistum Köln).

Blüten als Zeichen des neuen Lebens

Als Erinnerung an dieses scheinbar kleine Wunder und als Glücksbringer für das kommende Jahr werden traditionell Barbarazweige am 4. Dezember im Garten geschnitten und in eine Vase gestellt. Mit etwas Glück beginnen sie am Weihnachtstag zu blühen. Im tiefen Winter symbolisieren sie das neue Leben und die Übernatürlichkeit der Geburt Christi. Neben Kirschbaumzweigen eignen sich dafür auch Zweige von weiteren Obstbäumen, sowie Flieder und Forsythie. Die Gärtnereien profitieren von diesem Brauch.

Im Glauben fest wie ein Turm

Die heilige Barbara steht für Tapferkeit und Standhaftigkeit. Sie gehört zu den 14 Nothelfern und gilt als Schutzpatronin der Geologen, Glöckner, Dachdecker, Artilleristen und Sterbenden. Sie ist Helferin bei Blitz- und Feuergefahr, Patronin der Bergleute, der Schlesier, der Gefangenen, der Architekten und der Helfer des Technischen Hilfswerks (THW). In der Kunst wird die heilige Barbara mit den folgenden Heiligenattributen dargestellt: ein Turm mit drei Fenstern, Kelch und Hostie, Kanonenrohr oder Fackel.

In der Legende der heiligen Barbara spielt der Turm eine sinnhafte Rolle. Er ist das Rückzugsgebiet der Heiligen, der ihr Sicherheit gab und für ihren festen Glauben steht. Sind wir als Christen für andere wie ein Turm? Bieten wir selbst Orientierung und Richtung an, sind wir wie die heilige Barbara gehalten und ein Halt? Möge dies wie die Barbarzweige in uns und durch uns immer wieder aufblühen.

(K.F.)

Hier finden Sie ein leckeres Rezept für einen Barbara-Kuchen-im-Glas! Zum Genießen und Verschenken…
Der Barbarakuchen kann 2-3 Monate an einem kühlen Ort aufbewahrt werden.