St. Urbanus für...

Sonntagsimpuls – 6. Sonntag im Jahreskreis | 14.02.2021

Impuls zum 6. Sonntag im Jahreskreis von Andrea Claaßen und Theresa Woischner.

Schrifttexte 6. Sonntag im Jahreskreis -B-

Impuls

Aussatz – Corona – Quarantäne: Nicht schon wieder! Wir können es nicht mehr hören, wir haben eigentlich keine Lust mehr. Wir als Buersche Domfunken wollten doch heute am Karnevalssonntag über Karneval reden – auch wenn dieser aus dem bekannten Gründen anders ist. Manch einer will sagen, dass er nicht stattfindet. Doch das stimmt nicht! Karneval ist ein Gefühl, eine Lebenseinstellung, eine Haltung, ein Grundoptimismus. Auch wenn wir dieses Jahr nicht gemeinsam ausgelassen feiern können, uns nicht schunkelnd in den Armen liegen können, die Haltung bleibt und ist aktueller denn je. Denn das, was wir im Karneval feiern und leben, ist Zusammenhalt, Toleranz und Respekt, das Füreinander-Dasein, das Leben von Vielfalt, das Kümmern um Benachteiligte… Denken wir nur an den „ahle Mann“, der vor der Wirtschaftstür steht und die „ahl Frau Schmitz“, der wir „e paar Blömcher für ihr Finsterbrett“ schenken.

Diese Haltung hat ganz viel mit dem heutigen Evangelium zu tun, in dem es darum geht, wie Menschen, die am Rand stehen, die ausgeschlossen und von der Gesellschaft isoliert sind, die schlichtweg wie Aussätzige behandelt werden oder sich so fühlen, integriert werden können. Der Karneval, insbesondere der Kölsche Karneval, erzählt von Zusammenhalt und Gemeinschaft: Mer sin eins: „Mer zesamme, mir sin eins … mer sin bunt und mer sin eins…“, denn „jeder Jeck is anders“. Und letztendlich zählt, „su simmer all he hinjekumme, mir sprechen hück all dieselve Sproch“, „mir all, mir sin nur Minsche, vür‘m Herjott simmer glich“. Unter dem Motto „Wat och passeet, dat eine es doch klor, et Schönste, wat m‘r han, schon all die lange Johr, es unser Veedel, denn he hält m‘r zosamme, ejal, wat och passeet“ können wir auch die aktuelle Zeit gemeinsam überstehen und „mir stonn all zesamme, janz ejal, woher mer kumme“.

Dieses Jahr können wir leider nicht sagen „Mir kumme mit allemann vorbei“, denn dann hieße es wohl eher und die Polizei war auch schon da. Nur dass sie dann wohl eher nicht „Looping-Louie mit Schwedinnen aus Uppsala“ spielten.

Auch wenn wir also in diesem Jahr die Welt anhalten und de Welt still steiht, singen wir hoffentlich im nächsten Jahr wieder: „Jo, jo, jo, mer sin immer noch do, weil ma su schnell nit kapott jeht und weil die Sonn immer widder op jeht“. Und wenn dann „et Trömmelche jeht, dann stonn mer all parat“ und singen: „Halleluja“, „ejal wie deef du jefalle bis, wie ramponiert du widder küss“.

Mit den Worten von Brings wünschen wir, die Buerschen Domfunken, Ihnen trotz allem einen schönen, wenn auch stilleren Rosenmontag. Verlieren Sie nicht die Hoffnung auf ein besseres Morgen: „Denn mir glöve do dran, et Levve kütt zoröck. Un mir singe Alaaf, villeich e betsje stiller, un dat, wat da wor, kütt janz bestemmp bald widder. Kumm, mir singe Alaaf, denn söns sin mir verlore, un mir singe janz höösch für e besser Morjen!“

In diesem Sinne dreimal von Herzen:
St. Urbanus – Helau!
Gegen Ausgrenzung und für Vielfalt! – Helau!
Buersche Domfunken – Helau!

Andrea Claaßen und Theresa Woischner
Vizepräsidentinnen der Karnevalsgesellschaft Buersche Domfunken e.V.