Nightfire
Nightfire ist ein offener Gebetsabend, bei dem Du eingeladen bist, bei Gebet, Gesang und Gespräch in der Gegenwart Gottes neue Kraft zu tanken.
Gebet – Nightfire möchte Dir eine Auszeit bei Gott schenken. Du kannst eine Kerze anzünden, ein Gebetsanliegen aufschreiben – und natürlich selbst beten: So wie Du bist und Dich gerade fühlst, kannst Du mit Gott – gegenwärtig auf dem Altar im gewandelten Brot – über Freud und Leid sprechen wie mit einem Freund.
Gesang – Die Gesänge unserer Musikteams (u.a. Joyful Worship) helfen Dir, zur Ruhe zu kommen, Deine Gedanken zu ordnen, ins Gebet zu finden und Gott zu begegnen.
Gespräch – Falls Du einen Rat brauchst oder mit jemandem Deine Sorgen teilen möchtest, kannst Du vertrauensvoll mit einem Priester sprechen. Du hast auch die Möglichkeit, bei einem Priester zu beichten und Dir von ihm Gottes Vergebung zusprechen zu lassen.
Den ganzen Abend über kannst Du kommen und gehen, wie Du Zeit hast. Unser Willkommensteam hilft Dir gerne, Dich zurecht zu finden.
Wann & wo Nightfire stattfindet
Nightfire findet dreimal im Jahr an einem Sonntagabend statt:
- Sonntag vor der Firmung in St. Urbanus – nächster Termin: Sonntag, 15.9.2024 | 19–21 Uhr, vorab um 18 Uhr Hl. Messe
- Sonntag vor Heilig Abend (3. oder 4. Advent) in St. Barbara – nächster Termin: Sonntag, 15.12.2024 | 18–21 Uhr
- Palmsonntag in St. Barbara – nächster Termin: Sonntag, 13.4.2025 | 18–21 Uhr
Der Gebetsabend schließt immer mit der Komplet, dem Nachtgebet der Kirche, um 21:00 Uhr.
Was Nightfire – „Nachtfeuer“ bedeutet
Der Name Nightfire hat einen biblischen Hintergrund:
Als Israel nach dem Auszug aus Ägypten die Wüste durchwanderte, war Gott nachts in Gestalt einer leuchtenden „Feuersäule“ bei seinem Volk (z.B. Exodus 13,21f.; Numeri 14,14). – Bei Nightfire kannst Du Gottes liebende Gegenwart erfahren, insbesondere im Sakrament der Eucharistie, also im gewandelten Brot auf dem Altar.
Nachts an einem Kohlenfeuer im Hof des Hohepriesters verleugnete Petrus seinen gefangen genommenen Herrn und Freund Jesus (vgl. Johannes 18,12–27) ; ebenfalls an einem Kohlenfeuer vergibt der auferstandene Jesus dem Petrus später sein Versagen (vgl. Johannes 21,1–19). – Bei Nightfire kannst Du Gottes liebende Barmherzigkeit erfahren, insbesondere im Sakrament der Versöhnung, der Beichte. Wenn Du nicht weißt, wie man beichtet, ist das kein Problem. Die Priester helfen Dir gerne.
Kleines Anbetungs-Tutorial
Was ist Eucharistische Anbetung?
Als Katholiken glauben wir, dass Jesus Christus in der Heiligen Messe (Eucharistiefeier) durch das Wirken des Heiligen Geistes in Brot und Wein gegenwärtig wird. Der Empfang des Brotes in der Kommunion bedeutet daher mehr, als lediglich ein Stück Brot in Erinnerung an Jesus zu empfangen; es ist eine zutiefst persönliche Begegnung mit Jesus, unserem Herrn und Gott, mit dem ich mich in der Kommunion (von lat. communio – Gemeinschaft) verbinde.
Da Jesus auch nach der Heiligen Messe im Brot gegenwärtig bleibt, wird das übriggebliebene, nun „gewandelte“ Brot im Tabernakel (von lat. tabernaculum – Zelt) aufbewahrt und „Allerheiligstes“ genannt. Gott selbst, der Kostbarste, Allmächtigste, unendlich Liebende, Heiligste „wohnt“ bzw. „zeltet“ dort – und wartet als Freund auf uns!
Die Eucharistische Anbetung gibt uns Gelegenheit, auch außerhalb einer Heiligen Messe mit Jesus in Gestalt des Brotes in Beziehung zu treten. Dafür wird das Allerheiligste aus dem Tabernakel genommen und in einem Zeigegerät (= Monstranz von lat. monstrare – zeigen) auf den Altar gestellt. Genau das geschieht auch bei Nightfire.
Wie geht Eucharistische Anbetung?
Bei einer Eucharistischen Anbetung muss man gar nicht viel machen. Das Wichtigste ist, in der Gegenwart Jesu zu sein. Die Beziehung mit ihm von Herz zu Herz steht im Zentrum. Die Anbetung kann mit Liedern, Gebeten oder auch Texten aus der Bibel gestaltet sein. Doch all dies ist Hinführung zum eigentlichen Geschehen: Meine ganz persönliche Zeit mit Gott im stillen, schweigenden Verweilen. Dabei ist die Stille keine Leere und das Schweigen keine Sprachlosigkeit – vielmehr geben sie Raum, Gott in seiner ganzen Fülle zu begegnen und das Gespräch mit ihm aufzunehmen (und Gespräch bedeutet auch, zuzuhören). Vom heiligen Pfarrer von Ars ist folgende Erzählung überliefert, die das Gemeinte veranschaulichen kann:
Hier in der Pfarrei lebte ein Mann […]. Frühmorgens vor seinem Gang aufs Feld ließ er seine Hacke vor der Tür stehen, trat in die Kirche und vergaß sich dort vor seinem Gott. Ein Nachbar, der auf dem gleichen Grundstück arbeitete […] wunderte sich über seine Abwesenheit. Er kehrte um und […] (es) kam ihm der Einfall, in die Kirche zu gehen. Tatsächlich traf er ihn dort. „Was machst du denn so lange da?“, fragte er ihn. Worauf der andere die Antwort gab: „Ich schaue den lieben Gott an, und der liebe Gott schaut mich an.“
Nur für Katholiken?
Niemand ist von der Eucharistischen Anbetung ausgeladen. Alle nicht-katholischen Schwestern und Brüder und selbst alle Nicht-Christen sind ebenso herzlich eingeladen, in diese Zeit der „gestalteten Stille“ zu kommen und sie als Auszeit (vielleicht mit Gott?) für sich zu nutzen.
« Aus dem Dunkel meines so oft frustrierten Lebens zeige ich Dir das Große, das man auf dieser Erde lieben muss:
Das Allerheiligste Sakrament.
Dort wirst Du Abenteuer, Ruhm, Ehre, Treue und den wahren Weg all Deiner Herzensneigungen auf der Erde finden,
ja, mehr als das. »
J. R. R. Tolkien